Samstag, 30. September 2017

Toxische Emotionen


Gefühle können uns krank machen. Schamanen wissen, dass die meisten unserer Probleme einen emotionalen Hintergrund haben. Emotionen sind sehr alte Überlebensprogramme, die im limbischen System unseres Gehirns hinterlegt sind. Wenn unser Denken und Nervensystem von "toxischen" Gedanken beherrscht wird, leben wir gefährlich.



Wenn wir uns nicht länger als Opfer unserer Lebensumstände, sondern Entdeckungsreisende werden möchten, dann müssen wir unsere Gefühle heilen.
Dafür müssen wir keinen weiten Weg auf uns nehmen, Gelegenheiten bieten sich dafür überall.

Das Leben konfrontiert uns immer wieder mit Herausforderungen und Stresssituationen, die  wir nutzen können, um toxische Emotionen wie Angst und Ärger in aufbauende Gefühle wie Liebe und Mitgefühl zu verwandeln und dadurch neue Nervenverbindungen in unserem Gehirn zu schaffen.

Schamanen unterscheiden zwischen momentanen, vorübergehenden Gefühlsregungen und solchen, die in uns schwelen und uns vergiften - daher der Ausdruck "toxische Emotionen".

Die Hirnforscherin Jill Bolte Taylor beschreibt den Unterschied zwischen vorübergehenden Gefühlen und toxischen Emotionen in ihrem Buch "Mit einem Schlag": "Innerhalb von neunzig Sekunden nach der Auslösung ist die chemische Komponente dieser Wut in meinem Blut restlos verschwunden, und meine automatische Reaktion ist vorbei.
Bleibe ich jedoch auch danach noch wütende, dann geschieht es deshalb, weil ich mich dazu entschieden habe, diesen Kreislauf weiterlaufen zu lassen. In jedem Augenblick treffe ich die Wahl, weiterzumachen oder aufzuhören."

Angst gehört zu den ganz besonders ungesunden Gefühlen. Sie macht uns blind für alle Chancen, die sich bieten. Panik sieht keinen Ausweg. Angst löst eine Fluch-Abwehr-Reaktion aus, die über die HPA-Achse (Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse) verläuft. Auf englisch heisst das "hypotalamic-pituitary-adrenocortical axis".

Wenn Sie Gefahr wittern, setzt der Körper unabhängig davon, ob tatsächlich Gefahr besteht oder nicht, über die HPA-Achse eine Stressreaktion in Gang, die die Blutzufuhr zum präfrontalen Cortex einschränkt, zu dem Teil des Gehirns, in dem Möglichkeiten wahrgenommen werden können.


Es gibt natürlich auch reale Gefahren in der Welt, aber wie wir reagieren, können wir weitgehend selber bestimmen.
Wenn Sie nicht mehr Beute sein möchten, müssen Sie Ihre Überzeugung überprüfen, dass diese Welt ein Haifischbecken ist.

So werden Sie erkennen, dass Ihr Stress weniger mit den Menschen und Umständen als vielmehr mit Ihren eigenen Glaubenssätzen zu tun hat.